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E-Commerce in Deutschland im Wachstum

Der E-Commerce bildet die am stärksten wachsende Handelsform in Deutschland. Waren werden zunehmend über den Online-Handel nachgefragt und nicht mehr im stationären Handel beschafft.

Die Verschiebung des Kaufverhaltens vom stationären Handel zum Online-Handel wurde besonders durch die Beschränkungen der Corona-Maßnahmen weiter vorangetrieben.

Dementsprechend stehen auch Zulieferer vor noch größeren Herausforderungen, Infrastrukturen und Netzwerke weiter auszubauen, um das steigende Sendungsvolumen bedienen zu können.

Während der stationäre Einzelhandel seine Käufer teils an den Online-Handel verliert steigt auf der anderen Seite die Nachfrage nach Logistikflächen. In unserem Blogbeitrag: „Die Entwicklung der Logistikimmobilienbranche in Deutschland“ erläutern wir die Entwicklungen der Logistikimmobilienbranche in Deutschland der letzten zwei Jahre und geben einen kurzen Einblick darin, wie sich die Covid-19 Beschränkungen auf den Logistikmarkt ausgewirkt haben.



Der Online-Handel in Deutschland wächst

Im Zeitraum von 2014 bis 2018 ist der Online-Handel um knapp 50 % gewachsen.

Das entsprach im Jahr 2018 knapp 50 Millionen Menschen und somit mehr als zwei Drittel der Deutschen, die im Internet surfen und auch als Online-Käufer handeln.

Im vergangenen Jahr ist im B2C-Bereich des E-Commerce ein Umsatz von etwa 59,2 Milliarden Euro entstanden. 2018 waren es noch knapp 10 % weniger. Bekleidung, Elektroartikel und Telekommunikation gehören dabei zu den umsatzstärksten Warengruppen.

Verschiebung der Lieferbeziehungen

Durch den zunehmenden Online-Handel wächst das Business-to-Consumer (B2C) Geschäft und das Business-to-Business (B2B) Geschäft nimmt ab, da die Warenlager des stationären Handels zu Gunsten der B2C-Bestellungen übersprungen werden.


Versand- und Beschaffungsprobleme sind gestiegen

Onlinebestellungen haben zwar zu einem weiteren Umsatzanstieg im E-Commerce beigetragen, dennoch haben sich seitens der E-Commerce-Händler andere Problematiken verdeutlicht.

Mit dem Einbruch der Corona-Pandemie kam es zu Beeinträchtigungen der Logistik im E-Commerce. Einer Umfrage des Händlerbundes zufolge waren zwei Drittel der befragten Händler hiervon betroffen.

Es kam zu Versand- und/oder Beschaffungsproblemen, einem geringeren Bestellaufkommen, nicht ausreichenden Lagerkapazitäten oder ganz im Gegenteil zu einem erhöhten Bestellaufkommen und einem zusätzlich hohen Lieferaufkommen durch Retouren. Außerdem wurde der Transport von Waren durch Grenzschließungen und verlangsamte Produktionsprozesse erschwert.

Aufgrund von zahlreichen Retouren verzeichneten mehr als die Hälfte der Befragten ein Minusgeschäft. Knapp 30 % der Retouren wiesen keinen einwandfreien Zustand mehr auf und mussten als B-Ware mit einem Rabatt von fast 40 % weiterverkauft werden. In Hinsicht auf die Nachhaltigkeit im E-Commerce bringen Retouren und die mit ihr erforderlichen Bearbeitungsprozesse und der somit auftretende hohe CO2-Ausstoß einen gegenteiligen Effekt mit sich. Infolge der Corona-Pandemie hat die Nachhaltigkeit in diesem Jahr an Priorität verloren.


Handel und E-Commerce sind Branchenführer

Auch in diesem Jahr führen Unternehmen aus dem Bereich Handel und E-Commerce mit einem Anteil von etwa 56 % der Logistikflächen den Rang und verdeutlichen hiermit ihre hohe Relevanz am Logistikmarkt. Schon im Vorjahr lagen sie mit einem Anteil von knapp 43 % der Logistikflächen auf dem ersten Platz.

In Zeiten der Corona-Pandemie wird der E-Commerce darüber hinaus durch die Covid-19 Beschränkungen weiter bestärkt und der Bedarf an Logistikflächen steigt weiter.

Nachfragezugang am Logistikmarkt

In Anbetracht der Entwicklungen im stationären Handel ist auch in Zukunft mit einer erhöhten Nachfrage nach Logistikflächen zu rechnen, da das Umsatzvolumen im E-Commerce zu Lasten des stationären Einzelhandels weiter steigt.

Einer Studie der Frankfurt-University zufolge kann davon ausgegangen werden, dass sich der Nachfrageanstieg weiterhin hält, sofern sich Trends wie Online-Shopping und Homeoffice längerfristig durchsetzen.


Der E-Commerce wurde in diesem Jahr infolge der Corona-Pandemie negativ beeinträchtigt und erschwert. Händler verzeichneten zulasten der Umwelt neben dem Nachfragezugang zugleich auch mehr Retouren und somit einen höheren Kostenaufwand. Somit bedeutet das steigende Umsatzvolumen nicht, dass die Unternehmen in diesem Jahr erfolgreicher waren als die Jahre zuvor. Ganz im Gegenteil. Die Unternehmen müssen sich auch in Zukunft darauf einstellen, dass der Trend zum Online-Handel vermehrt Retouren und einen erhöhten Kostenaufwand mit sich bringen kann. Fraglich bleibt, ob sie einen Weg finden diese zu reduzieren und die Nachhaltigkeit zu fördern.

Trotz und vor allem aufgrund der Entwicklungen im E-Commerce profitiert der Logistikmarkt, denn die Nachfrage nach Logistikflächen ist trotz der Covid-19 Beschränkungen weiter gestiegen.


Autor: Jennifer Felk, Mitarbeiterin Content Management


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